Montag, 14. September 2009




Frisch geschlüpfte Aeshna cyanea (Essershausen, 9. September 2009)
 



The Dragonflies of Weilmünster
Las Libelulas de Weilmünster
蜻蜓 降落 在 魏尔敏寺
qīngtíng jiàngluò zài wèi'ěr mǐnsì



In der Bundesrepublik Deutschland sind nach aktuellem Wissenstand 80 Libellenarten bekannt, von denen im Bundesland Hessen bisher 62 Arten gefunden wurden. In der biologischen Systematik werden die Libellen in der Ordnung ODONATA zusammengefasst und darin 9 Familien zugeordnet, von denen 4 Familien zur Unterordnung der KLEINLIBELLEN (ZYGOPTERA) und 5 Familien zur Unterordnung der GROSSLIBELLEN (ANISOPTERA) gehören.


LIBELLEN / ODONATA

Zygoptera (Kleinlibellen)

Familie CALOPTERYGIDAE (2 Arten)
Familie LESTIDAE (6 Arten)
Familie PLATYCNEMIDAE (1 Art)
Familie COENAGRIONIDAE (13 Arten)

Anisoptera (Grosslibellen)

Familie GOMPHIDAE (4 Arten)
Familie AESHNIDAE (9 Arten)
Familie CORDULEGASTRIDAE (2 Arten)
Familie CORDULIIDAE (5 Arten)
Familie LIBELLULIDAE (20 Arten)

5 dieser 60 Arten gelten gegenwärtig als "ausgestorben" oder "verschollen". 30 weitere Arten, also etwa die Hälfte des Gesamtartenbestandes gelten nach den Gefährdungslisten als "Vom Aussterben bedroht", "Stark gefährdet" oder "Gefährdet". Diese unverhältnismässig hohe Sensibilität der Libellen mag durch die enge Bindung an ihre Vermehrungsplätze und die teilweise hohen Ansprüche and die Stabilität der Lebensraumqualität ihrer Brutgewässer begründet sein.

Libellen vermehren sich in der Nähe ihrer Brutgewässer - Flüsse, Bäche, Seen, Teiche, Gartenteiche - und legen ihre Eier an der Gewässeroberfläche oder dem Gewässerrand zumeist auf Pflanzenteilen ab. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven verbringen ihre Entwicklungszeit unter Wasser und ernähren sich dort hauptsächlich von Kleinlebewesen. Zum Schlüpfen des fertig entwickelten Fluginsektenstadiums verlassen die Libellen-Larven nach mehreren Monaten (bzw. bis zu mehreren Jahren) dann das Gewässer und klammern sich an aus dem Wasser ragenden Schilf, Blättern oder Geäst fest. Nach dem Schlupf des Fluginsektes bleibt an diesen Stellen die typische Larvenhülle zurück.

Bemerkenswerte Besonderheiten des Libellenkörpers sind die grossen Komplexaugen, die ihnen eine fast vollständige Rundumsicht in alle Himmelsrichtungen erlauben, sowie ihr aussergewöhnlicher und im Insektenreich einzigartiger Flugapparat. Letztere Besonderheit besteht in der Fähigkeit, die Vorder- und Hinterflügel unabhängig voneinander bewegen zu können, was den Libellen ihre besondere Flug- und Manövrierfähigkeit verleiht. Diese, vom direkten Muskelansatz an den Flügeln abhängigen, besonderen Flugeigenschaften bedingen allerdings, dass die Grosslibellen ihre Flügel nicht wie andere Insekten zusammenlegen und über dem Abdomen einfalten können. Sie sind somit an ihren Rast- und Ruheplätzen verletzbarer als andere Insekten und nicht in der Lage, im Pflanzengeäst, unter Holz, Steinen oder im Boden Schutz zu suchen.

Die nachfolgende Foto-Dokumentation der Libellenarten der Grossgemeinde Weilmünster beruht bisher auf Beobachtungen und Dokumentationen von CID-Forschung aus dem Zeitraum 2002 bis 2009. Möglicherweise existierende Bestandsdokumentationen anderer Bearbeiter wurden bisher nicht konsultiert oder verglichen. Fachliteratur zu diesem Thema wurde nicht ausgewertet. Die Foto-Dokumentation der Weilmünsterer Libellenarten erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.





Aeshna cyanea - Weibchen bei der Eiablage (Weilmünster, 14.September 2012)







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